Dolphin Rider by Bennemann Markus

Dolphin Rider by Bennemann Markus

Autor:Bennemann, Markus [Bennemann, Markus]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Delfin, Freundschaft, Surfen, Tier, Meer, Jugendbuch, Strand, Umwelt
ISBN: 9783522620741
Herausgeber: Thienemann Verlag
veröffentlicht: 2013-03-12T23:00:00+00:00


»Du zitterst ja«, sagte Jule. »Ist dir etwa schon wieder kalt?«

Robby blickte zu ihr hoch, erinnerte sich an ihr erstes »Date« draußen auf dem Meer und lächelte gequält.

»Nein, mir ist nicht kalt, ich bin nur tierisch nervös«, antwortete er. »Hast du gesehen, wie viele Leute da draußen warten?«

Sie standen mit Robbys Vater in einem der Lagerräume unter der Buhne und Robby legte gerade seinen Surfanzug an. Jule trug eins der weiß-blauen Polohemden, die Eike Sievers hatte bedrucken lassen, und Robbys Vater hatte seinen mächtigen Oberkörper in ein T-Shirt mit dem gleichen Aufdruck gezwängt. Auf der weißen Vorderseite der Hemden stand oben in hellblauer Schrift »Buhne 16«, unten »Dolphin Rider«, dazwischen war als schwarze Silhouette ein Junge abgebildet, der an der Flosse eines Delfins hing. Dolphin Rider, Delfinreiter, diesen Namen hatte sich Eike Sievers für Robby ausgedacht – und in den letzten Tagen bereits mehrere Hundert Hemden im Souvenirladen der Buhne sowie übers Internet verkauft.

Der nigelnagelneue Surfanzug, in den Robby sich gerade zwängte, war auf die gleiche Weise verziert. Obwohl er dieselbe Größe hatte wie sein alter Anzug, hatte Robby trotzdem das Gefühl, als bekäme er kaum noch Luft, nachdem Jule ihm den Reißverschluss am Rücken hochgezogen hatte.

»Und was ist, wenn Shark heute überhaupt nicht auftaucht?«, fragte er nervös. »Wenn er lieber mit seiner Familie spielt als mit mir? Das war schon letzten Montag superpeinlich, als ich umsonst rausgeschwommen bin.«

»Gestern war er ja auch hier«, beruhigte ihn sein Vater. »Und da waren die Wellen noch nicht so gut wie heute. Heute sind sie wirklich super. Der kommt bestimmt.«

»Hoffentlich hast du recht«, erwiderte Robby beklommen. »Sonst wird das eine ganz große Katastrophe.«

Nachdem er am Mittwochabend fast zu spät zu seiner Verabredung mit Jule gekommen wäre, hatte sie ihn im Kino so fasziniert über seine Begegnung mit den anderen Delfinen ausgefragt, dass sie beinah aus dem Vorführsaal geflogen wären. Am Donnerstag war er erneut mit Shark zu seiner »Familie« rausgeschwommen, am Freitag jedoch hatte es am Kampener Strand endlich wieder ein paar kleine Wellen gegeben und Robby war mit seinem Vater an einer abgelegenen Stelle raus, um Shark zu rufen, der auch tatsächlich mehr oder weniger sofort wieder aufgetaucht war. Und für den heutigen Samstag hatte Sievers nach der Pleite am Montag Robbys ganz großes Comeback geplant.

Die meisten Filmteams waren bereits wieder abgereist, aber als der Chef der Buhne ihnen sagte, es werde mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem weiteren Auftritt des Dolphin Rider kommen, reisten alle unverzüglich wieder an. Auch sonst verbreitete sich die Nachricht wie ein Lauffeuer und am Strand vor dem Bistro waren fast so viele Leute wie damals, als irgendein Witzbold übers Internet zu einem Flashmob am Strand von Westerland aufgerufen hatte und eine praktisch unkontrollierbare Menge Feiernasen sich eingefunden hatte, um gemeinsam einen draufzumachen.

»Da seid ihr ja«, sagte Sievers eifrig, als sie zu der Bühne kamen, die er auf Höhe der Strandkörbe hatte errichten lassen. »Na, habe ich zu viel versprochen? Das ist mal ein Publikum, oder?«

Ja, in der Tat, dachte Robby, nachdem er mit dem Bistrochef auf die mannshohe Plattform gestiegen war.



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